12.05.2011 Arbeits- und Sozialrecht

OGH: § 361 Abs 1 Z 1 ASVG - Feststellung von Leistungsansprüchen in der Krankenversicherung

Bei der Beurteilung von Anträgen der Versicherten durch die Sozialversicherungsträger muss der Antrag im Zweifel zugunsten des Versicherten ausgelegt werden; die Fiktion eines tatsächlich nicht gestellten Antrags lässt sich aber auch aus den Grundsätzen sozialer Rechtsanwendung nicht ableiten


Schlagworte: Leistungssachen, Krankenversicherung, Antrag, Feststellung von Leistungsansprüchen
Gesetze:

§ 354 ASVG, § 361 Abs 1 Z 1 ASVG

GZ 10 ObS 165/10b, 12.04.2011

OGH: Bei einer Leistung aus der Krankenversicherung handelt es sich um eine Leistungssache gem § 354 Z 1 ASVG, die vom zuständigen Versicherungsträger auf Antrag (§ 361 Abs 1 Z 1 ASVG) festzustellen ist. Für die Feststellung von Leistungsansprüchen in der Krankenversicherung gilt somit das Antragsprinzip; eine Leistungsgewährung ist daher nur aufgrund eines Antrags zulässig. Bei der Beurteilung von Anträgen der Versicherten durch die Sozialversicherungsträger muss der Antrag im Zweifel zugunsten des Versicherten ausgelegt werden. Die Fiktion eines tatsächlich nicht gestellten Antrags lässt sich aber auch aus den Grundsätzen sozialer Rechtsanwendung nicht ableiten.