EU-Kommission: Vorgehen gegen Copyright-"Piraten" - Industrie soll legale Angebote europaweit zur Verfügung zu stellen
Die Europäische Kommission hat die Mitgliedstaaten zum verstärkten Schutz von Bezahldiensten in TV, Radio und Internet aufgefordert. Copyright-"Piraterie" sei keine "opferlose Straftat", heißt es in einer Aussendung der Kommission anlässlich eines am 29. April 2003 präsentierten Berichts zur Durchführung der Richtlinie über den Schutz für Bezahldienste aus dem Jahr 1998.
In dem Bericht wird davon ausgegangen, dass Bezahldienste wie Pay-TV und -Radio sowie "Paid-Content" im Internet in Zukunft eine wachsende Bedeutung für wissensbasierte Volkswirtschaften haben werden. Der Schutz dieser Dienste vor "Piraten" sei daher ähnlich wichtig wie der Kampf gegen Wirtschaftskriminalität und Produktfälschung im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig ruft die EU-Kommission aber auch die Anbieter solcher Dienste dazu auf, attraktive legale Angebote europaweit zur Verfügung zu stellen.
Piraterie führe dazu, dass "ehrliche Benutzer letztlich höhere Preise zahlen, Anbieter in den Konkurs getrieben werden und dem Staat Steuereinnahmen entgehen", so die Europäische Kommission wörtlich. Eine wirksame Bekämpfung der Piraterie sei daher erforderlich.
Und weiter: "Die Kommission wird die Mitgliedstaaten auf der Suche nach Gesetzeslücken unterstützen. Ein wesentlicher Grund der Piraterie ist aber auch das Fehlen legaler Angebote. So sind zahlreiche Pay-TV-Programme nur in ihren Heimatländern legal zu sehen. Es ist nicht verständlich, warum EU-Bürger keinen legalen Zugang zu einem Bezahldienst innerhalb der EU haben können, wenn sie bereit sind, dafür zu bezahlen. In diesem Zusammenhang sollen sich die Anbieter um vertragliche Lösungen mit den Rechtsinhabern bemühen, die für den gesamten EU-Raum gelten."
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