12.12.2002 EU

Künftig mehr Rechte für Flugpassagiere im "Single Sky"


Europas Verkehrsminister haben auf ihrem Treffen am 5. Dezember 2002 in Brüssel wichtige Entscheidungen im Luftfahrtbereich getroffen. Unter anderem weiteten sie die Rechte der Passagiere aus: In Zukunft soll es für Fluggesellschaften schwieriger werden, das Bording für überbuchte Flüge zu verweigern. In solchen Fällen werden Kompensationszahlungen in unterschiedlicher Höhe fällig. Auch unverhältnismäßig lange Wartezeiten müssen Reisende künftig nicht mehr hinnehmen.

Verkehrskommissarin Loyola de Placio begrüßte die Entscheidung: "Zu viele Europäer erleben beim Einchecken am Flughafen böse Überraschungen, weil ihr Flug gecancelt oder verschoben wurde. Durch die Ausweitung der Rechte der Fluggäste stärken wir auch ihr Vertrauen in Flugreisen."

Außerdem haben die Verkehrsminister ein Paket zur Einführung des einheitlichen europäischen Luftraums angenommen. Das Paket soll das Patchwork aus unterschiedlichen Systemen ablösen und zu einem einheitlichen europäischen System führen. De Palacio hofft, dass die Vorschläge rasch angenommen werden, so dass die geplante Einführung Ende 2004 eingehalten werden kann.

Die Verkehrsminister einigten sich auf ein Legislativpaket zu einem europäischen Luftfahrtmanagement, das regulatorische, ökonomische, technologische, institutionelle Sicherheits- und Umweltaspekte berücksichtigt. Es soll alle Bereiche der Zivil- wie der Militärluftfahrt umfassen und die Lauftraumüberwachung ebenso beinhalten wie die Industrie. Es umfasst Vorschläge zu einem Regulierungsrahmen, der auf die Schaffung eines einheitlichen Europäischen Luftraum bis zum 31. Dezember 2004 abzielt. Drei weitere Vorschläge sehen die spezifische Regulierung der Navigationsdienste, die Organisation des Luftraums sowie die Interoperabilität der technischen Systeme vor.