29.11.2002 EU

EU-Kommission: Verhängung von Geldbußen gegen Gipsplattenkartell


Die Europäische Kommission hat neulich Geldbußen in der Höhe von insgesamt EUR 478 Mio. gegen vier Branchenunternehmen wegen Beteiligung an einem langjährigen Kartell beim Verkauf von Gipsplatten festgesetzt.

Es handelt sich angesichts eines Gesamtumsatzes, der 1997 (dem letzten gesamten Kalenderjahr der Zuwiderhandlung) EUR 1,2 Mrd. betragen hat, um den größten Markt, der je Gegenstand einer Kartellentscheidung der Kommission geworden ist. Da das Kartell die Märkte in Frankreich, im Vereinigten Königreich, in Deutschland sowie in den Benelux-Ländern umfasst hat, waren 80 Prozent der Verbraucher in der EU betroffen.

Nach einer eingehenden Untersuchung, in deren Verlauf 1998 unangekündigte Nachprüfungen in den Geschäftsräumen der Unternehmen vorgenommen wurden, kommt die Kommission zu dem Ergebnis, dass die Unternehmen "BPB PLC" (Vereinigtes Königreich), "Gebrüder Knauf Westdeutsche Gipswerke KG" (Deutschland) und "Société Lafarge SA" (Frankreich) zwischen 1992 und 1998 an einem Kartell beteiligt gewesen sind, welches die Gipsplattenmärkte des Vereinigten Königreichs, Deutschlands, Frankreichs und der Benelux-Staaten umfasst hat. "Gyproc Benelux SA/NV" (Belgien) hatte sich seit 1996 an dem Kartell beteiligt.